angewandtes LARP

21.6. | 10.30 Uhr
Fabian Wecker, Jugendkirche Soest, Jugendreferent
Dr. Marius Munz, Historiker, Gesellschaft für Liverollenspiel e.V.

„Angewandtes LARP: Impulsreferate & Workshops“
10.30 Uhr Impulsreferat zur Einführung und Diskussion
„Spielen, lernen, erleben – wie LARP zur Bildung beiträgt.“

11.30 Uhr  Workshops:
-Rollenspiel in der Schule!
-Rollenspiel in der Konfiarbeit

12.30 Uhr Podium und Publikum im Gespräch: „Ihr wollt Euch doch nur kloppen“

Ein bisschen Improvisationstheater, ein bisschen Performance. Beim LARP stehen Spaß und Spiel im Vordergrund, nicht Ästhetik, Kunst oder Pädagogik – aber es gibt Nebenwirkungen.
Spiel- und Entwicklungspsychologie
Rollen ausprobieren
Lebenskompetenzförderung
Naturbedürfnis
Selbstwirksamkeit
Bedürfnis nach Geschichten
LARP und christlicher Glaube

Für alte Hasen die Gelegenheit die eigene Sicht aufs LARP zu reflektieren, für Neueinsteiger eine Ermutigung.

Religiöses in Game of Thrones

Reflektionen | 21.6. | 15.30 Uhr
Micha Steinbrück, Pfarrer, Ev. Lutherische Landeskirche Hannovers , @Dreihaender / https://pastor.digital/
In dem Serienphänomen Game of Thrones wird uns eine Fantasy-Welt dargestellt, die so lebendig wirkt, wie es nur die Wenigsten schaffen.
Ein wesentlicher Bestandteil daran ist die Tatsache, dass der Autor der zugehörigen Buchreihe, George R. R. Martin, verschiedene, nachvollziehbare Religionen für Westeros und dessen Bewohner entfaltet. Die Menschen in Westeros folgen unterschiedlichen Religionen und jede dieser Religion spiegelt die Mentalität einer Kultur wieder.
Martin gründet dabei die Religionen auf real existierenden Glaubenssystemen. So finden sich auch zahlreiche Elemente des christlichen Glaubens und dessen Geschichte in Europa und der Welt darin wieder.
Auf den Spuren des Glaubens in Game of Thrones schauen wir uns auch an, wie diese „Religionen” auf uns als Christen wirken und uns zu Reflektionen einladen.

von Isaac Asimov und Pfingsten

„Das größte Gut des Menschen ist sein unsteter Geist.“ Isaac Asimov
Ein dunkler Raum; eine Gruppe von Menschen schaut sich an. Niemand sagt ein Wort und doch findet Kommunikation statt, ja eine Form von intensivem Austausch, der über Worte und die Grenzen des Universums hinausgeht.
Diese Szene kommt so am Ende des Foundation-Zyklus von Isaac Asimov vor, aber auch in Dune von Frank Herbert oder in der Bibel? Wenn es um das große Thema „Menschheit und Entwicklungen“ geht, dann kommt eine solche Szene, glaube ich, zwangsläufig vor.
Darin wird deutlich: Miteinander reden ist nur ein Teil von Kommunikation.
Es gibt noch eine höhere Ebene. Eine Ebene, die wir nur in Ansätzen begreifen können.
Wenn ich den Dune-Zyklus von Frank Herbert oder den Foundation-Zyklus von Isaac Asimov lese, dann wird mir deutlich gezeigt worum es geht: Der menschliche Geist, muss, kann und wird sich weiterentwickeln. „Geist“ meint dabei ganz viel: „Geist“ meint zum Teil die intellektuellen Fähigkeiten, aber „Geist“ meint auch Lebenswillen, Kreativität, Sensibilität, Empathie, Offenheit für Gott.
Meine Interpretation: Die Geburtsstunde der Kirche war Weiterentwicklung und Ausbruch genau dieses Geistes. Ich glaube an Pfingsten hat sich der Geist Gottes als Geist in den Menschen verwirklicht. Diese kleine Gruppe von Menschen hat sich sozusagen weiterentwickelt indem sie sich auf Gottes Geist eingelassen hat.
Damals sind die Menschen hinausgegangen. Sie haben andere Menschen dazu begeistert, aus der Liebe Gottes heraus miteinander zu leben. Sie haben Gottes Geist weiter gegeben.
Sie haben erlebt, dass Gottes Macht mit ihnen war.

Daraus ist viel entstanden: Die Kirche, Menschenrechte, soziale Einrichtungen … Kirchentag und letztendlich sogar the_nerdchurch 😉 😊
DR

Early-Nerd-Café

8.15 Early-Nerd-Café „Was für ein Nerd bist du?

„Miruvor, auch als Heiltrank von Imladris bezeichnet, wurde von den Elben Bruchtals hergestellt. Der Trank hatte eine belebende, erfrischende Wirkung und wurde als würzig schmeckend beschrieben. Hoffnungslosen vermochte er neuen Mut und neue Kraft zu geben.„

Jeder NERD ist anders. Star-Wars-Fans mögen angeblich Treckies nicht, SciFi und Fantasy sollen auf verschiedenen Welten zuhause sein und wer als LARPer raus in die Natur geht, sitzt bestimmt nicht zum Zocken am PC! Oder?
Können wir miteinander auskommen?
Unsere These: Nerds werden einen gemeinsamen Nenner finden.
Wer beim „Early-Nerd-Café“ aufschlägt, ist auf jeden Fall eines: Frühaufsteher.

Komm vorbei, lass dich mit einem Heißgetränk versorgen, wenn auch nur Tee oder Kaffee. Wir von the_nerdchurch haben (vermutlich zum letzten Mal an diesem Tag) Zeit zu quatschen und freuen uns auf Dich.

Angedachtes aus der Welt der NERDs | Workshop

„Wenn ich an *Glaubensinhalt* denke, dann kann ich mir das am besten mit *spezieller-nerdiger-Inhalt* erklären.“
21.6. | 14.30 Uhr
Wolfgang Loest, Pfarrer, Lippische Landeskirche
youtube: Nerdgemeinde/ Twitter: @nerdgemeinde
Kennst du das? Du hast großartige Vergleiche, Bezüge oder gefundene Zitate und kannst sie oft nicht teilen, weil das wieder kaum jemand versteht?
Hier bist du richtig! Wir erklären Gottes Dreifaltigkeit in Computersprech, die Erbsünde mit Fluff aus dem Schwarzen Auge, erzählen von der Schöpfung mit Tolkien und, und, und, und hören oder lesen vielleicht auch etwas von dir?

The-nerdchurch und die Nerdgemeinde sagen „Dankeschön“ wenn ihr Ergebnisse aus diesem Workshop zur Veröffentlichung durch uns freigebt .

„Splitter, Krach, Bumm, Jubel“

„Splitter, Krach, Bumm, Jubel“ – „Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein.“ (Matthäus 5,37)
Oh, wie sehr wünschte ich mir manchmal, dass es wieder Ehrenduelle gäbe: Ich habe ärger mit jemanden – wir duellieren uns – so oder so ist das Problem gelöst bzw. ich kann mich nicht mehr ärgern.
Ich streite mich nicht gerne. Ja, ab und an sich kloppen, das macht mir Spaß (egal ob im Egoshooter, Brettspiel oder mit Schwertern), aber sich streiten… Das einzige, was ich noch schlimmer finde, ist gegen meinen Willen in einen Streit hineingezogen werden.
Wie häufig erlebe ich, dass sich Erwachsene Menschen wie kleine Kinder benehmen und von mir erwarten, dass ich den „Papa“ (bzw. Pfarrer) spiele und einem der beiden recht gebe… Ich hasse es!
Der Satz von Jesus „Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein.“, der ärgert mich eigentlich, er entspricht so gar nicht meiner Realität. Wenn ich immer ein eindeutiges Ja oder Nein reden würde, dann wäre ich ständig in Duellen unterwegs und die Welt wäre um mich oder viele andere Menschen ärmer 😉.
Was mache ich also mit diesem Ausspruch Jesu? Einfach, ich schaue mir Jesu Umgang mit den Menschen an und lesen den Ausspruch noch einmal Wort für Wort. Was rauskommt ist recht einleuchtend – war ja irgendwie klar: Es gibt ein paar Dinge, da gibt es nur „Ja, Ja“ oder „Nein, Nein“, beim Umgang mit Intoleranz, beim Thema Nächstenliebe u.ä. … Aber ansonsten, schaue ich hin und stelle fest, dass es bei dem Ausspruch primär um das Thema „Schwören“ geht, darum sein Wort zu halten. Und da finde ich die ritterliche Ehrenhaftigkeit dann wieder super…. Oder ich denke mir schlicht: Abseits von einfachen Aussagen und von Absprachen ist die Antwort meist „Ja und Nein.“ Ist vielleicht nicht so einfach, wie ein Duell, aber mit Sicherheit besser – eigentlich.

Ritualtheoretische Anmerkungen zum Rollenspiel

21.6. | 13.30Uhr | the_nerdchurch

Ritualtheoretische Anmerkungen zum Rollenspiel
„Beschwören, Zeitreisen und Monster töten“

Lisa Wevelsiep, Master of Arts Religionswissenschaft, Doktorandin, Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES)

Wenn sich Menschen für ein Liverollenspiel in die Gewandung von Hexen, Untoten oder Fabelwesen „werfen“, und im Rahmen des Spiels Ungeheuer bezwingen und Rituale durchführen, sehen es viele Außenstehende als ein Spiel. Religionswissenschaftliche Ritualtheorien betonen, dass solche rituellen Handlungen eine transformative Kraft aufweisen, welche die Beteiligten von einem Zustand in einen anderen versetzt. Inwiefern trifft das auch auf das Rollenspiel zu? Gibt es Folgen, die über das Spiel hinausgehen?

Von Raketen und dem Auffahren in den Himmel

Himmelfahrt – Der Name dieses Tages leitet natürlich schnell in die Irre. Kinder haben ein richtig intuitives Gespür für solche falschen Begrifflichkeiten. Mein kleiner Sohn war ca. 4 Jahre alt und fragte beim Frühstück an einem Himmelfahrtstag: „Papa, ist Jesus mit einer Rakete in den Himmel geflogen? Fliegst du da jetzt auch mit einer Rakete hin?“ Der Kirchraum meiner damaligen Kirche als Raketenabschussrampe …?! Das damalige Versprechen meines Bleibens auf Erden fand er gut – damals. Nachdem er mich später des Öfteren in Auseinandersetzungen wissen ließ, dass er mich „… am liebsten auf den Mond schießen würde“, sagte ich ihm jedes Mal: „Das Problem hatten wir doch schon mal … und ich gab dir mein Versprechen zu bleiben“. Komisch, das empfand er dann nicht als so prickelnd (in der angespannten Situation).
Die englische Unterscheidung zwischen „heaven“ und „sky“ macht deutlich, dass es bei dem Himmelfahrtstag nicht um den bewölkten „Himmel“ (= sky) geht, sondern darum, wie „himmlisch“ es auf Erden werden kann, wenn jener „Himmel“ (= heaven) über Menschen „aufgeht“, die plötzlich spüren, Gott ist nicht mehr länger „da oben“, sondern ist der heruntergekommene Gott.
Um das „Bleiben“ geht es gewiss – nicht um‘s Abheben an Himmelfahrt. Ich möchte der Erde treu bleiben – und das gerade wegen Himmelfahrt!
Volker, bekennender Nicht-Nerd

Schlachte deinen einzigen Sohn, den du lieb hast!

21.6. | 9.30Uhr | the_nerchurch
Film-Bibelarbeit zu 1. Mose 22, 1-9
Das „Dochnichtopfer“ in „Harry Potter“, „Das Tochteropfer“ in „Arrival“ und das „Selbstopfer“ in „Blade Runner 2049“,

PD Dr. Inge Kirsner, Tübingen

Schlachte deinen einzigen Sohn, den du lieb hast!
Was für ein Befehl! Der Bibel zufolge ist Abraham bereit dazu, Gott zu gehorchen. Er muss es schließlich nicht tun – anders als Steven Murphy, der in Lanthimos‘ Film „Killing of a Sacred Deer“ den Sohn opfern muss, damit die restliche Familie überlebt. Snape ist in „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ entsetzt, als er erfährt, dass Dumbledore seinen Ziehsohn Harry „wie ein Schwein zum Schlachten“ führen will – der Kampf gegen das Böse erfordere dies. In „Arrival“ (Denis Villeneuve, USA 2017) geht es um eine Tochter, deren Schicksal schon besiegelt ist, bevor sie das Licht der Welt erblickt – die Filmgeschichte ist voller Kinderopfer, und die Filmbibelarbeit zu 1. Mose 22, 1-9 wird einige davon theologisch beleuchten.

Ev. Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde | Markgrafenstr. 123

Photo by Philipp Pilz on Unsplash @buchstabenhausen